Quelle der Übersetzung: www.lieder.net
Music, Love and Wine
Liebe, Wein, Musik muss sein,
Wahr, echt, rein!
Es schalle die Musik, Nacht und Tag!
Helle Stimmen, goldne Lei’r
Sie schüren meines Frohsinns Feu’r.
Musik! Und ich will nichts mehr,
Nacht und Tag!
Fort, mit der kalten Welt,
Fort, Adieu!
Mir nur einem Augenblick
Die schön’re Welt in Liebchens Blick,
Liebe, und ich will nichts mehr!
Was wollt Ihr?
Fort, mit der Welt voll Not,
Sag‘ ich mit!
Gebt mir süßen Wonnetraum,
Froh gaukelnd um des Bechers Saum,
Wein! Und dann will ich nichts mehr!
Was sagt ihr?
Musik, belebt durch Wein!
Wie meint ihr?
Myrtenzweig und Weinlaubgrün
Soll engverschlungne Kränze ziehn,
Heil’ge Lyra zu umblühn.
Wie meint ihr?
Was wünschen alle wir,
Was sagt ihr?
Lausch‘ ich der Musik mit dir,
Träumt der von Liebe dort mit mir,
Trinken alle froher wir!
Was sagt ihr?
Refrain
Wein, Musik, Lieb‘ muß sein,
wahr, echt, rein!
Kreise rund der Becher Wein,
Das Liebchen soll der Wahlspruch sein!
Liebe, Wein, Musik muß sein,
Wahr, echt, rein!
O swiftly glides the bonny boat
Wie gleitet schnell das leichte Boot,
Dem Ufer kaum entflohn,
Sanft plätschern Ruderschläge
In der Fischerchöre Ton.
Die Netze knüpft ein froher Sinn,
O schenke Gott Gedeih’n!
Sie nähren fromm den schwachen Greis
Und Weib und Kindelein!
Wir werfen aus in Largo Bucht,
Die Netze schwimmen fern!
Das leichte Boot voll Segenswucht
Wiegt auf dem See sich gern.
Wir preisen unser täglich Los
Auf heller Sommerflut
Und segnen unsrer Hütte Schoß,
Wo unser Reichtum ruht!
Die Hexe webe Zauberbann,
Das Meerweib sing‘ am Riff:
Kein Kobold oder Wasserspuk
Hat Macht am kleinen Schiff!
Den schuppig blanken Vorrat bringt
Es treu durch graus und Wind,
Indes vom Ufer Jubel schallt,
Glück auf! Ruft Weib und Kind.
The sweetest lad was Jamie
Der schönste Bub war Jamie
Der schönste, der beste!
Mich liebt‘ er, ach, so zärtlich,
Von jedem Fehler rein!
Doch einen, und der bracht‘ ihm Glanz:
Nicht kannt‘ er Mädchenwünsche ganz,
Nicht unsrer Launen Dornenkranz.
O weh! Zu meiner Pein!
Wohl liebt‘ ich meinen Jamie
So herzlich und innig!
Doch oftmals, wenn er fleht‘ mich,
Warf ich mein Köpfchen frei;
Mich blähend, tanzt‘ ich Paar an Paar
Am Kirchweihfest, mit Donald gar,
Schlang seine Bänder in mein Haar,
Jamie schlich stumm vorbei.
Da rief die Kriegstrompete,
Mein Trauter, er folgte!
Bald hört‘ ein schöner Mädchen,
Dass sie die Liebst‘ ihm sei.
Dann bricht mein Herz! Und wohl dann mir!
Denn wer schenkt Mitleidsworte ihr,
Die lieblos, eitel trieb von hier
Ein Herz so fromm und treu?
O wüßt‘ er, wie ich liebt’ihn
So redlich, so innig!
Wie gern ich zu ihm flöge:
Gesegnet wär‘ der Tag!
Ach, käm‘ ein milder Freund daher,
Erzählt‘ ihm, wie ich welkte sehr,
Wie Jenny ist nicht Jenny mehr,
Seit Jamie sprach: gut‘ Nacht.
The Maid of Isla
Mädchen von Isla, hoch vom Riff,
Das Sturmgewölk und Meer umnachten,
Siehst du nicht dort das kleine Schiff
Die Wut der Wellen keck verachten?
Jetzt taucht es tief in Schaum und Dampf,
Tanzt hoch jetzt auf der Wogen Rand;
Sprich, warum wagt es solchen Kampf? –
Mädchen, es sucht sein Heimatland!
Siehst, Mädchen, du die Möve dort?
Durch Nebel glänzt ihr weißer Flügel;
Sie schwingt sich durch den rauhen Nord
Und sucht des Ufers sichre Hügel.
Warum durch Sturm und Wogenschaum
Sucht sie der Insel Felsenstrand,
Warum des Ufers grünen Saum? –
Mädchen, es ist ihr Heimatland!
Doch, wie des Schiffs der wilde Sturm,
Lachst du der Werbung, die ich bringe;
Kalt, wie des Felsen steiler Thurm,
Wo Möv‘ und Taucher senkt die Schwinge.
Sei noch so hart, sei noch so kalt,
Doch, Mädchen, biet‘ ich dir die Hand!
Wenn nicht dein liebend Herz, dann bald
Ist Allan’s Grab sein Heimatland!
Sunset
Die Sonne sinkt in’s Ettrick-Tal
an Weirdlaws hainumkränzter Höh‘,
der Westhauch flüstert mit dem Strahl,
zu meinen Füssen schläft der See.
Doch nicht entzückt mich wie zuvor
der Landschaft glanzerfüllte Pracht,
wenn auch im reichsten Farbenflor
auf Ettrick’s Strand der Abend lacht.
Kalt bleibt mein Blick, wo grün umlaubt
die Tweed in feuchtem Silber prangt,
auf hoher Trümmer stolzem Haupt
Melrose’s heil’ge Fahne schwankt.
Der stille See, die Balsamluft,
der Berg, der Strom, die Burg, der Baum,
hat sich’s verwandelt?
oder ruft mein Ich: verschwunden ist der Traum?
Ach, ein zerrissen Pergament
nimmt nicht des Künstlers Farben an,
und dem gebrochnen Instrument
kein Bard‘ ein Lied entlocken kann!
Ein wundes Auge sieht nur Nacht,
dem Kranken haucht kein Zephyr lau,
ach, ihm ist Edens Sonnenpracht
wie dieser Heidehügel rauh!
The lovely lass of Inverness
Die holde Maid von Inverness
Kennt keine Freuden früh noch spät,
In Weheruf und Tränenguß
Der schönen Augen Licht vergeht!
So übertäube denn mein Herz,
O Schmerzenstagestrommel du!
Wo mein geliebter Vater fiel,
Drei Brüder gingen ein zur Ruh!
Ihr Leichentuch der blut’ge Grund
Ihr Grab in wogend grüner Pracht!
Dicht ruht dabei der schönste Mann.
Dem je ein Mädchenblick gelacht.
Dir, harter Ritter, zehnfach weh‘!
Du brachst manch Herz, du blut’ger Mann,
Das harmlos schlägt und nimmer hat
Dir noch den Deinen wehgetan.
Ye shepherds of this pleasant vale
Ihr Schäfer rings im sel’gen Hain,
Den Yarrow sanft durchzieht,
Lasst euer ländlich Werk,
Stimmt ein in mein frohlockend Lied!
Sie strahlt mir himmlisch Lächeln jetzt,
Sühnt lange Säumigkeit,
Ein Augenblick des Glücks zuletzt
Krönt Qual von langer Zeit.
Wie lieb’ich, Yarrow, dich!
Heil deinem holden Strand!
Dort war’s, wo sie, ergebend sich,
Mir Lieb‘ um Lieb‘ gestand.
Nimm hin, was nur dein Herz erfreut
Von Glück und Lust bei mir;
Was Glück und Lust mir bieten,
Beut ausschließlich Liebe dir.
Die Waldung rauscht, es summt der Bach,
Die Blätter flüstern drein,
Beschwingte Sänger werden wach,
Und Sang erfüllt den Hain.
Oh! Thou art the lad of my heart, Willy
O du nur bist mein Herzensbub, Willy,
Voll Liebe und Leben und Lust!
Scherz beseelt deine Stimm‘ und den leichten Schritt.
Wonne gießt dein Aug‘ mir in die Brust!
O wie ward einst süß mein Herz geprüft,
Als leis‘ ich ausgespäht:
Dass der Sieger kühn, dem alle blühn,
Besieget vor mir dasteht.
Den Pfad kamen wir hier entlang, Willy,
’s war grad‘ um die heut’ge Zeit.
Wollt‘ ich nun, wollt‘ ich nicht, so empfand ich doch,
Wie mein schwankendes Herz sich erfreut!
Und hielt er nun inn’im Schlendergang,
So zagt‘ ich, hofft‘ und zagt‘,
Doch musst’s nun am Wald geschieden sein,
Entzückt mich der Schwur, den er wagt‘!
Dein Liebessschwur, so warm und treu, Willy!
Wer würde micht stolz gleich mir?
Die du schwebst auf zum Licht mit dem Silberlied,
Komm herab, süße Lerche hier!
Im Nestchen still deinem Liebchen sag‘,
Nur ja dem Lieb’allein,
Wie du sahst voll Glut ein Mädchenherz,
Wie deines so leicht und rein.
Lochnagar
Fort lachen die Fluren und Rosengefilde,
Dort ruhe der Liebling der Wollust sich aus;
Mich locken im Schneekleid die Felsengebilde,
Die Stätte, wo Liebe und Freiheit zu Haus.
O Schottland, wie reich ist dein Bergland an Wonnen,
Umbraust seine Scheitel auch Sturm immerdar,
Ob Sturzbäche schäumen statt plätschernder Bronnen,
Doch sehnt sich mein Herz nach dem Tal Lochnagar.
Dort bin ich als Knabe durchs Hochland gestrichen,
Ein Plaid war mein Mantel, mein Hut ein Barett;
Ich dachte der Helden, die lange verblichen,
Im Dickicht noch ragte ihr moosiges Bett.
Ich kehrte erst heim mit ersterbendem Tage,
Wenn der helle Polarstern schon leuchtete klar,
Und dachte beim Heimgang manch seltsamer Sage,
Erzählt von Bewohnern vom Tal Lochnagar.
Jahre verrollten, seit du mir entrückt bist,
Jahre vergehn, eh‘ ich wieder dich schau;
Ob du von Blumen auch hold nicht umschmückt bist,
Lieb‘ ich doch mehr dich als Albions Au.
Einfach und ländlich nur magst du erlaben,
England! Ein Herz, das im Hochgebirg‘ war.
O um die Klippen so wild und erhaben,
Düster umgrollend das Tal Lochnagar.
The Banner of Buccleuch
Von den Hügeln des Hochlands den Lärmruf verbreitend,
Flammt hell unsre Losung durch Gluten und Dampf;
Und jeglicher Hirt, vom Gebirg‘ niederschreitend,
Eilt froh durch die Heide zu Wettspiel und Kampf,
Drum das Banner empor! Lasst den Wind es entfalten,
Ein Jahrtausend fast ragt’s um Ettrick empor;
Im Spiel wie im Kampf lasst es aufrecht uns halten
Mit Hand und mit Herz wie die Väter zuvor.
Als vom Süd der Erobrer bedrängt unsre Marken,
Dich spähend kaum, stutzt‘ er und schwenkte im Nu;
Denn dich schirmte die Blüte der Grenzer, der starken,
Und der Stolz unsres Hochlands, der Stamm von Buccleuch.
Zum Fest hat ein Milchbart dich heute getragen,
Keine Stahlfaust umschloss dich vor feindlicher Wut,
doch eh‘ dich ein Finger zu rühren mag wagen,
Färbten Tausend von Wackern den Boden mit Blut.
Und zum Entschluss ein fröhlicher Trinkspruch erschalle
Dem Gast, der geweilt, bis das Schauspiel verrann,
Und ein Hoch euch, ihr lustigen Ritter vom Balle,
Der Schar, die verlor, wie der Schar, die gewann.
Schütz‘ Gott unser Hochland mit Weilern und Flecken,
Von der Halle des Pairs bis zum Hüttchen in Grau,
Und hurra für Buccleuch und sein Banner, ihr Recken,
Für König und Heimat, für Herzog und Gau!
O how can I be blithe and glad
Wie kann ich froh und munter seyn,
Und flink mich dreh’n bei meinem Leid?
Der schmucke Junge, den ich lieb,
Ist über die Berge weit, weit!
Was kümmert mich des Winters Frost,
Und ob es draußen stürmt und schneit?
Im Auge blinkt die Thräne mir,
Denk‘ ich an ihn, der weit, weit!
Mein Vater stieß mich aus dem Haus,
Und Niemand war zum Trost bereit:
‚S nähm‘ Einer wohl sich meiner an,
Doch dieser Ein‘ ist weit, weit!
Er hat die Handschuh‘ mir geschenkt,
Das bunte Tuch, das seidne Kleid:
Doch er, dem ich’s zur Ehren trag‘,
Ist über die Berge weit, weit!
Sally in our alley
Von allen Mädchen glatt und schön
Gleicht keins dem hübschen Bäschen!
Sie ist mein liebster Herzensschatz
Und wohnt in unserm Sträßchen.
Ist kein Dam‘ im ganzen Land
Nur halb so hübsch wie Bäschen;
Sie ist mein liebster Herzensschatz
Und wohnt in unserm Sträßchen!
Ihr Vater knüpfet Netz‘ und schreit
Sie aus auf allen Gassen,
Die Mutter gehet zum Verkauf
Mit Schnüren in den Straßen.
Wie kann solch Volk die Eltern sein,
Von solcher Dirn‘ wie’s Bäschen.
Sie ist mein liebster Herzensschatz
Und wohnt in unserm Sträßchen!
Von allen Wochentagen lob‘
Ich herzlich mir nur einen,
Der ist’s, der zwischen Samstag und
Dem Montag pflegt zu scheinen.
Dann putz‘ ich mich auf allerbest‘,
Und führ‘ umher das Bäschen.
Sie ist mein liebster Herzensschatz
Und wohnt in unserm Sträßchen!
Behold my Love how green the groves
Schau her, mein Lieb, der Wälder Grün,
Der Primeln bunte Schar,
Wie Balsamluft die Blüten weckt
Und wiegt dein blondes Haar.
Die Lerche über Hütten singt,
Sie scheut Palast und Thron,
Dem Hirten lächelt süß Natur,
So wie dem Königssohn.
Schlicht sagt der Hirt im Blütental,
Dass er der Deine sei!
Des Höflings Rede feiner tönt,
Doch ist sein Herz so treu?
Zu schmücken deine reine Brust
Brach ich des Waldes Zier;
Des Höflings Glut schenkt Edelstein,
Doch liebt er nicht gleich mir!
Glencoe
O Harfner, sprich, was bebt dein Sang
Mit dumpfem, düstern Trauerklang
Die Wildnis von Glencoe entlang,
Wo ihn belauschen mag kein Ohr?
Singst du den Nebeln auf der Flucht?
Dem Schwarzwild, äugelnd von der Bucht?
Singst du dem Aar, der aus der Schlucht
Zu deinem Tonspiel kreischt den Chor?
Nicht ihnen, fern ja von Gefahr!
Ihr Berghaupt hat die Nebelschar,
Der Hirsch die Schlucht, sein Nest der Aar,
Verstecke tiefer Sicherheit;
Doch sie, um die mein Tonspiel klagt,
Hat nicht der Fels, wie öd er ragt,
Nicht Wald, noch Schlucht, wo nie es tagt,
Geschirmt vor Falsch und Grausamkeit.
Die Hand, die zugelangt beim Mahl,
Zog mitternachts den Mörderstahl
Und gab zum Lohne Todesqual
Dem Wirt für milde Gastlichkeit,
Der Herd, der tags gewärmt die Hand,
Bewehrte nachts sie mit dem Brand,
Der, wild auflodernd, Deck‘ und Wand
Der grausigen Vernichtung weiht‘!
Mein bester Sang ist längst verhallt,
Der Saiten Rest tönt matt und kalt,
Erloschnen Blicks im Felsenspalt
Wehklag‘ ich einsam früh und spät.
Wär‘ jedes graue Haar ein Strang,
Verwünschung spräche jeder Klang,
Bis Schottland auferstünd‘ im Sang:
„Rache für Blut und Missetat!“
Sympathy
Was, Julia, sagt der Blick voll Gram,
Der Seufzer tief und bange!
Sieh! Schnell wie Morgenröte kam
Und floh die Glut der Wange.
Warum seh‘ ich im sanften Aug‘,
Das Frohsinn sonst geschimmert,
Ein stummes Tränchen, das im Hauch
Des Flackerlichtes flimmert?
Vertrau mir, was die Brust dir engt!
Vielleicht ein Ungetreuer?
Drum welke nicht, von Tau getränkt,
Sinkt ros‘ und hebt sich neuer!
O Julia, gern will ich bereu’n
Mein raues Wort und Wähnen!
Dein Kummer schwinde! Er allein
Lobpreist und schilt mein Sehnen.
Ach, nur zu tief hab‘ ich gekannt
Verborgne Lebenswunden!
Die Seele halten sie gebannt
An einem Schmerz gebunden.
Vergib! Umsonst dies arme Herz
Dich zu erheitern dachte;
Die Träne zeugt, wie Laun‘ und Schmerz
Dich mir nur teurer machte!
O cruel was my father
O grausam war mein Vater
Der mir sein Haus verschloss!
Die Mutter, die es zusah,
Wie ich in Schmerz zerfloss!
Und grausam ist der Winterwind,
Der Eis ans Herz mir blies!
Doch grausamer als all’ist er,
Der mich um Gold verließ!
Husch, husch! Mein süßes Kindlein,
Wärm dich an meiner Brust!
Nicht ist wohl deinem Vater
All unsre Not bewusst,
Denn grausam wie er ist,
Wüßt‘ er nur, wie uns es geht:
Es schirmte uns sein Arm,
Wenn so scharfer Nordwind weht.
Kalt, kalt! Mein liebstes Kleinod!
Dein kleines Leben schwand!
Leb auf von heißen Tränen,
Die Muttertreu‘ versandt!
Doch weh mir, weh! Der glüh’nde Strom
In Rinnen schon gefror.
O unglücksel’ge Mutter,
Die hier Alles nur verlor!
Verzweifelnd sank sie nieder
In den getürmten Schnee,
Und rang in Todesängsten,
Und jammert’laut ihr Weh.
Sie küßt‘ den bleichen Mund,
Legt‘ das Kindlein neben sich,
Erhob den Blick zu Gott,
Neigte dann ihr Haupt, erblich.
Womankind
Der Held mag erliegen im Streit für sein Land,
Und ihn feiert der Nachwelt Gesang;
Den Weisen mag knebeln tyrannische Hand,
Und sein Ruhm trägt unsterblichen Klang!
Doch Tugend, die schweigend sich müht und vergeht
Nicht um Kränze von ewigem Schein,
Die ein Lächeln, sein zärtliches „Ach“ nur erfleht:
O Weib, solche Tugend ist dein!
Duncan Gray
Duncan Gray ging aus zu frei‘n,
Ha, ha, die Freierei!
Christmas traf uns froh beim Wein
Ha, ha, die Freierei!
Maggie trotzt, dreht schnippisch um,
Rümpft oft ihr Näschen, stellt sich dumm,
Ha, ha, die Freierei!
Zeit und Glück hat Ebb‘ und Flut,
Ha, ha, die Freierei!
Währt verschmähter Liebe Glut?
Ha, ha, die Freierei!
Duncan sprach: Erdolcht‘ ich mich
Um solch Gänschen? Lächerlich!
Trolle sie zum Blocksberg sich!
Ha, ha, die Freierei!
Sag‘ ein Doktor mir den Grund,
Ha, ha, die Freierei!
Sie ward krank und er gesund,
Ha, ha, die Freierei!
Irgendetwas drückt ihr Herz,
Schmachtend seufzt sie himmelwärts,
Und ihr Auge irrt im Schmerz,
Ha, ha, die Freierei!
Duncans Herz war nicht von Stein,
Ha, ha, die Freierei!
Mochte Maggies Tod nicht sein,
Ha, ha, die Freierei!
Duncan, der kein Mörder war,
Führt versöhnt sie zum Altar –
Längst sind sie ein glücklich Paar!
Ha, ha, die Freierei!
Again my Lyre
Noch einmal wecken Tränen bang,
O Lyra, deiner Saiten Klang!
Akkorde, heil’gen Schmerz geweiht,
Auch trauernd hört euch gern mein Leid!
Doch schweig! In eurem Klageschall
Tönt meiner Vorzeit Sterbefall!
Und eurer Wechsel Wonn‘ und Weh
Erliegt die Seel‘, und ich vergeh!
Mir schweben Lichtgestalten vor,
Ich hör‘ der Seraphinen Chor,
Ihr sel’gen Geister, tragt mich euch
Mein schüchtern Lied ins bessre Reich!
Wenn der Geliebte liebreich hört
Die ird’schen Tön‘, ihm einst so wert,
Zeig‘ er sein Engelangesicht
Ihr, deren Herz in Jammer bricht.
The Highland Watch
Alt Schottland! Wecke deiner Höh’n
So wilde prächt’ge Weisen,
Um deines Ruhmes Ritter schön
Willkommen hier zu preisen!
Stimm‘ alle Harfen rein und klar,
So je im Wald erklungen,
Denn nie hat eine kühn’re Schar
Dein Bardenlied gesungen!
Den Pibroch stimme, Donald Bane,
Den alle noch wir ehren!
Es schalle kräft’ger Heldensang,
Wie Krieger gern ihn hören!
Ihr holden Mägdlein, himmelan
Lasst eure Töne schweben!
Nur Jungfraunlied, recht würdig,
Kann der Schotten Ruhm erheben.
Nur Wen’ge kehren heim zu euch;
Der Toten denkt mit Harme!
Doch schließt des edlen Stammes Zweig
Gleich Brüdern in die Arme!
Hoch stimm den Pibroch, Donald Bane!
Das Land vernehm‘ mit Staunen
Der Sänger Sang, der Saiten Klang,
Gleich donnernden Posaunen!
Kann deiner Berge Felsenhaupt
Die Windsbraut je zersplittern?
Sie stehen fest, vom Sturm entlaubt,
Nie wird er sie erschüttern!
Doch sieht der Feind, eh‘ dass der Bau
Der stolzen Felsen sinket,
Als treulos fliehn das Käppchen blau,
Wenn Häuptlings Feder winket.
O stimm den Pibroch, Donald Bane,
Den Hut schwing voll Entzücken!
Denn wer kann Schottlands Ruhm entweihn,
Wer seine Lorbeern knicken!
Enchantress, fare well
Leb wohl, o du Zaub’rin,
In zärtliche Bande
Süß verlockt, hab‘ ich Nacht oft
Den Wald noch durchstreift,
Dass der Waidmann erstaunt‘,
Wenn im dornigen Lande
Der sinnende Knabe
Im Dunkeln geschweift.
Leb wohl! Dich geleite
Dein liebendes sprechen,
Die Worte so wechselnd
In Wonn‘ und in Weh!
Ein zärtliches Herz nur,
Das Liebe will brechen,
Versteht meine Qual,
Dass ich dich nicht mehr seh‘!
Du mehrtest die Freude,
Und kamen auch Sorgen,
Schien mir düster mein Pfad
Rings mit Dornen bestreut,
Sang dein Stimmchen so milde,
So freundlich von morgen,
Schnell schwand vor den Tönen
Das bittere Heut‘.
Doch wenn um uns her matt
Die Liebsten erliegen,
Wenn Alter und Kummer
Des Lebens Last drückt,
Kannst lindernd und tröstend
Den Schmerz du besiegen,
Der stumm auf das Grab
Der Entschlafenen blickt?
Du lehrtest mich einmal
Im klagenden Tönen
Von dem Krieger das Lied,
Der im Felde lag tot,
Welchen schmerzvoll umschlungen
Die treu’ste der Schönen
Und fruchtlos den stärkenden
Becher ihm bot!
So machtlos dein Zauber,
O Herrin der Schmerzen,
Wenn starben im Herzen
Die Glutphantasien:
Die Glut deines Barden
Erlosch in dem Herzen,
Drum Zaub’rin, leb wohl!
Ich muss ewig dich fliehn!
Come fill, fill my good fellow
Schenk ein, mein guter Junge!
Schenk hoch, hoch! guter Junge!
Nun singt mit fröhlicher Zunge,
und leeret noch ein Fläschchen mehr!
Wenn heiß die Köpfe glühen
und Witzesfunken sprühen,
o pfui! wollt ein Murrkopf entfliehen,
nicht leeren noch ein Fläschchen mehr!
Das Herz lasst mich erfreuen,
dem Licht das Leben weihen,
allein die Sorge nur scheuen.
Sie fliehet, trinkt eines ihr mehr!
Wenn auch die Tage drücken,
glänzt abends mit Entzücken
beim Wein, wenn die Brüder mir nicken:
Kommt, leeret noch ein Fläschchen mehr!
Dies Glas, es gilt dem Schönen!
Seht bei des Toastes Tönen
die Becher hell sich verschönen!
Noch eins! Noch eins! Noch eines mehr!
Dies hier will ich den treuen,
verbundnen Herzen weihen!
Und dies Fest soll bald sich erneuen!
Hurra! Nun noch ein Fläschchen mehr!